Du interessiert dich für ein Haus in Norwegen, weißt aber noch gar nicht so recht, welche Haustypen und -Stile es dort gibt? Dann ist dieser Ratgeber wie gemacht für dich! Hier stellen wir dir alle relevanten architektonischen Stile (norwegische Architektur) vor.
Traditionelle Holzhäuser
Norwegen ist vor allem für seine traditionellen Holzhäuser bekannt. In zahlreichen Filmen und Broschüren über das Land sind diese als charakteristisches Merkmal der Landschaft zu sehen. Diese Häuser, bekannt als „Stabbur“ oder „Laftahus“, wurden aus massiven Holzstämmen gebaut und zeichnen sich durch ihre robuste Konstruktion und gemütlichen Interieurs aus. Die Verwendung von Holz als Hauptbaumaterial war in Norwegen aufgrund der reichen Wälder und der Tradition des Holzhandwerks eine naheliegende Wahl. Ein charakteristisches Merkmal vieler norwegischer Holzhäuser ist ihre auffällige Farbgebung. Sie sind oft in kräftigen Farben wie Rot, Gelb oder Blau gestrichen und sollen die Bewohner in den dunklen Wintern Norwegens aufheitern und die Häuser leichter erkennbar machen, wenn Schnee die Landschaft bedeckt.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal vieler norwegischer Holzhäuser sind ihre grasbedeckten Dächer. Diese traditionellen Grasdächer, auch als „Torvtak“ bekannt, wurden ursprünglich aus praktischen Gründen verwendet, um das Haus vor Wind und Wetter zu schützen und es zusätzlich zu isolieren. Heutzutage werden grasbedeckte Dächer oft aus ästhetischen Gründen beibehalten. Die gemütlichen Interieurs sind oft mit traditionellen Möbeln und Handwerkskunst geschmückt. Holz spielt auch hier eine zentrale Rolle, wobei sichtbare Holzbalken, Holzfußböden und Holzverkleidungen das Ambiente eines Stabbur oder Laftahus prägen. Die Inneneinrichtung strahlt Wärme und Geborgenheit aus und schafft eine einladende Atmosphäre für Bewohner und Besucher gleichermaßen.
Fischerhütten
Die malerischen Fischerhütten, auch als „Rorbuer“ bekannt, sind ein bezauberndes Merkmal entlang der Küsten Norwegens. Ursprünglich wurden Rorbuer von Fischern als vorübergehende Unterkünfte während der Fischsaison genutzt. Sie dienten als Rückzugsorte für die Fischer, die oft lange Stunden auf See verbrachten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Hütten wurden aus Holz gebaut und waren funktional gestaltet, um den rauen Bedingungen an der Küste standzuhalten. Heutzutage haben viele Rorbuer ihre ursprüngliche Funktion als Fischerunterkünfte aufgegeben und wurden liebevoll restauriert, um Touristen zu beherbergen. Dennoch haben sie ihren authentischen Charme bewahrt und sind beliebte Reiseziele für Besucher, die die malerische Küstenlandschaft Norwegens hautnah erleben möchten.
Eine der auffälligsten Eigenschaften von Rorbuer ist ihre lebhafte Farbgebung. Oft sind sie in kräftigen Farben wie Rot oder Gelb gestrichen, die ihnen ein fröhliches und einladendes Erscheinungsbild verleihen. Diese bunten Hütten stehen im starken Kontrast zur rauen, oft von Felsen und Fjorden geprägten Umgebung und bilden so eine malerische Kulisse entlang der Küste. Das Innere der Rorbuer spiegelt oft die traditionelle norwegische Kultur wider. Die rustikale Einrichtung mit Holzmöbeln, gemütlichen Schlafnischen und handgefertigten Textilien schafft eine warme und einladende Atmosphäre. Die Hütten sind meist einfach und funktional, bieten jedoch alles Notwendige für einen angenehmen Aufenthalt und ermöglichen den Gästen, in die einfache Lebensweise der Fischer einzutauchen.
Küstenhäuser
Wer an der Küste Norwegens unterwegs ist, dem werden schnell die niedlichen kleinen Häuser dort ins Auge fallen. Diese Häuser, bekannt als „Sommerhäuser“ oder „Ferienhäuser“, wurden ursprünglich als Rückzugsorte für wohlhabende Stadtbewohner errichtet und bieten ihren Bewohnern einen atemberaubenden Blick auf das Meer und die umliegende Landschaft. Der maritime Charakter dieser Häuser ist unverkennbar. Oft sind sie in hellen Farben wie Blau, Türkis oder Weiß gestrichen, die an die Farben des Meeres und des Himmels erinnern. Die Farbwahl verleiht den Häusern ein frisches und maritimes Flair und fügt sich harmonisch in die natürliche Umgebung der Küste ein.
Diese Sommerhäuser sind in der Regel geräumig und gut ausgestattet, um den anspruchsvollen Bedürfnissen ihrer Bewohner gerecht zu werden. Sie verfügen oft über große Fenster und Terrassen, die den Bewohnern eine ungestörte Aussicht auf das Meer ermöglichen. Die Sommerhäuser sind nicht nur ein Rückzugsort für ihre Besitzer, sondern bieten auch die Möglichkeit, die Schönheit der norwegischen Küste zu erkunden und verschiedene Freizeitaktivitäten im Freien zu genießen. Wanderungen entlang der Küste, Bootsfahrten, Angeln oder einfach nur das Beobachten der lokalen Tierwelt sind nur einige der beliebten Aktivitäten, die in dieser Umgebung möglich sind.
Während diese Häuser als Sommerresidenzen konzipiert wurden, sind viele von ihnen heutzutage das ganze Jahr über bewohnbar. Dank moderner Technologien und guter Isolierung bieten sie ihren Bewohnern auch in den kälteren Monaten einen komfortablen Aufenthalt. In der Tat haben einige Menschen diese Küstengebiete zu ihrem ständigen Wohnsitz gemacht, um die ruhige und idyllische Atmosphäre inmitten der Natur zu genießen. Die charmanten Häuser entlang der norwegischen Küste sind nicht nur architektonische Juwelen, sondern auch ein Symbol für die enge Verbindung der Norweger zum Meer. Sie erinnern uns daran, wie wichtig das Meer für das Leben und die Kultur der Menschen in diesem Land ist. Die Häuser stehen im Einklang mit der Natur und bieten einen Zufluchtsort vor dem hektischen Alltag der Stadt.
Moderne Architektur
Norwegen hat neben seinen traditionellen Baustilen auch moderne Architektur zu bieten. Ein herausragendes Beispiel für moderne norwegische Architektur ist das Opernhaus in Oslo, bekannt als „Operahuset“. Es wurde im Jahr 2008 eröffnet und ist eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Das Opernhaus ist für sein wellenförmiges Dach bekannt, das wie ein riesiger Gletscher aus dem Wasser aufsteigt. Das Dach ist begehbar und bietet Besuchern einen spektakulären Blick auf den Oslofjord und die Stadt. Die innovative Architektur des Opernhauses spiegelt die enge Verbindung Norwegens zum Wasser und der Natur wider und ist ein Symbol für die Offenheit des Landes für Kunst und Kultur.
Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für moderne Architektur in Norwegen ist das „Bryggen“ in Bergen. Bryggen ist ein historisches Hanseviertel, das aus gut erhaltenden Holzkaufmannshäusern aus dem 14. Jahrhundert besteht. Diese charakteristischen Häuserzeilen wurden mit zeitgemäßen Elementen restauriert und in das moderne Stadtbild integriert. Aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung wurde „Bryggen“ von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Typisch für moderne Gebäude ist die Idee, diese in die natürliche Umgebung zu integrieren. Architekt:innen bemühen sich daher, die Gebäude den Gegebenheiten der jeweiligen Landschaft anzupassen und natürliche Materialien wie Holz, Stein und Glas zu verwenden, um eine harmonische Beziehung zwischen Bauwerk und Umwelt herzustellen.
Fazit
Die norwegische Architektur schlägt also die Brücke zwischen modernem Design und Tradition. Die Vielfalt der architektonischen Werke in Norwegen spiegelt die Kreativität und den Pioniergeist des Landes wider. Wer sich also für ein Haus dort interessiert, wird definitiv auf seine Kosten kommen. Schaue gerne in unserem Norwegen-Ratgeber vorbei.
Foto von eyeswashere auf Unsplash