Wenn du ein Haus in Norwegen kaufen möchtest, musst du – wie in Deutschland auch – neben dem eigentlichen Verkaufspreis des Hauses mit bestimmten Nebenkosten rechnen. Einige von diesen „versteckten“ Kosten können deutlich höher sein, als du vielleicht erwarten wirst. Damit du von diesen Kosten nicht überrascht wirst, stellen wir dir diese in diesem Norwegen-Ratgeber vor.
Grunderwerbsteuer (Dokumentavgift)
Diese Gebühr gibt es so auch bei uns in Deutschland. Die Grunderwerbsteuer fällt stets beim Erwerb eines Grundstücks oder einer Immobilie an. Sie wird auch in Norwegen erhoben, um den Eigentumswechsel von Immobilien rechtlich zu dokumentieren und Einnahmen für den Staat zu generieren. Dort heißt sie „Dokumentavgift“. Die Höhe der Grunderwerbsteuer beträgt in Norwegen in der Regel 2,5 % des Kaufpreises. Das bedeutet, dass bei einem Kaufpreis von beispielsweise 500.000 norwegischen Kronen eine Grunderwerbsteuer von 12.500 (ca. 1100 €) norwegischen Kronen anfällt. Auch bei der Währung können sich versteckte Kosten ergeben, wenn zum Beispiel ein unvorteilhafter Wechselkurs von der jeweiligen Bank für dich festgelegt wird.
Grundbuchgebühr
Auch der Grundbucheintrag ist wie in Deutschland mit Kosten verbunden. Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, das Informationen über Grundstücke und Immobilien enthält, einschließlich der Eigentumsverhältnisse und eventueller Belastungen. In Norwegen wird die Grundbuchgebühr als „tinglysingsgebyr“ bezeichnet. Sie fällt an, wenn ein Eigentumswechsel oder andere rechtlich relevante Änderungen, wie beispielsweise die Eintragung einer Hypothek, im Grundbuch registriert werden. Die Höhe der Grundbuchgebühr hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Wert der Immobilie und dem Umfang der Änderungen. In der Regel werden Grundbuchgebühren auf der Grundlage eines festgelegten Gebührensatzes berechnet. Meistens beträgt dies einige tausend Norwegische Kronen.
mögliche Makler- und Notargebühren
Wenn du einen Makler zur Unterstützung beim Hauskauf hinzuziehst, kann eine Maklerprovision anfallen. Die Höhe der Provision variiert, beträgt aber normalerweise zwischen 1 % und 3 % des Kaufpreises zuzüglich Mehrwertsteuer. Sollte ein Notar eingeschaltet werden, musst du ebenfalls die festgeschriebenen notariellen Gebühren mit einplanen.
weitere Steuern
In einigen Gebieten Norwegens verlangen Gemeinden zusätzlich das Zahlen einer Grundsteuer (Eiendomsskatt). Die Grundsteuer wird normalerweise als Prozentsatz des Einheitswerts (vergleichbar mit dem steuerlichen Wert der Immobilie) oder des Marktwerts der Immobilie berechnet. Der Steuersatz kann zwischen den Kommunen unterschiedlich sein und liegt oft zwischen 0,2 % und 0,7 % des Marktwerts der Immobilie.
In Norwegen wird eine Vermögenssteuer in Form der sogenannten „Formuesskatt“ erhoben. Diese Steuer basiert auf dem Nettovermögen einer Person und wird jährlich berechnet. Der genaue Steuersatz und die Freibeträge für die Vermögenssteuer können von Jahr zu Jahr variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Vermögenssteuer in Norwegen progressiv ist, was bedeutet, dass der Steuersatz mit steigendem Vermögen ansteigt.
Energiekosten und Abfallgebühren
An dieser Stelle wollen wir dir auch nicht die wiederkehrenden Energie- und Müllentsorgungskosten vorenthalten. Die norwegischen Energiekosten setzen sich in der Regel aus Strom, Wasser und Heizung zusammen. Die durchschnittlichen monatlichen Energiekosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Norwegen können zwischen 1.500 und 3.500 Norwegischen Kronen liegen. Diese können je nach Haushaltsgröße, Energieeffizienz des Hauses, gewählter Heizungsart (z.B. Elektroheizung, Öl, Erdgas) und individuellem Verbrauch stark variieren.
Die Abfallgebühren in Norwegen variieren hingegen je nach Kommune. In einigen Kommunen können die Gebühren jährlich oder vierteljährlich anfallen. Die Kosten für die Abfallentsorgung können zwischen 1.000 und 3.000 Norwegischen Kronen pro Jahr liegen. Zudem ist es wichtig zu beachten, dass in Norwegen eine strikte Mülltrennung und Recyclingpolitik besteht, was sich auf die Abfallgebühren auswirken kann.
Fazit: Nebenkosten – Haus in Norwegen kaufen
Die Nebenkosten können also einen nicht unerheblichen Anteil ausmachen und liegen höher als in Deutschland. Plane also neben dem Verkaufspreis ein Budget für diesen „Rattenschwanz“ mit ein. Nun bist du also vorbereitet und weißt, was während des eigentlichen Kaufs noch auf dich zukommt. Weitere Infos, wenn du ein Haus in Norwegen kaufen willst, findest du hier.
Foto von Scott Graham auf Unsplash